Per aspera ad Umweltbewusstsein

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Aktuell springt in Belgien ein riesiger Wal aus Kunststoffabfall aus einem Kanal in Brügge. In Japan stehen im Fährhafen Uno zwei riesige Fische aus dem gleichen Kunststoffabfall, der hier aus dem Meer an die Küste angespült wurde und in Lissabon sammelt der Straßenkünstler Bordalo so lange Kunststoffabfälle, bis er genügend zusammen hat, um seine hauswandhohen Kunstwerke zu schaffen.

Diese Mahnmale des Umweltschutzes findet man auf der ganzen Welt - und sie werden sogar interaktiv erlebbar, wenn man z.B. in Lissabon aufgefordert wird, die Verschlusskappen von Pet Flaschen in das dafür vorgesehen Basin zu werfen. Bei unseren Aufnahmen war die Wasseroberfläche bereits reichlich mit Kunststoff bedeckt und man denkt besorgt darüber nach, wo die Kappen wohl sonst gelandet wären ... 

Vor vier Dekaden hat man sich darüber noch wenig Gedanken gemacht und die Revolution der Plastikbeutel hält in ganz Südostasien leider bis heute an.

Eine ältere Frau durchsucht einen Abfallberg 1986 in Lombok, Indonesien nach Verwertbaren

Foto: Eine ältere Frau durchsucht einen Abfallberg 1986 in Lombok, Indonesien nach Verwertbaren.

Vor rund zwei Dekaden geht der damalige Umweltminister Jürgen Trittin energisch gegen den verschwenderischen Umgang mit Aluminiumdosen vor und ... erntet Schelte von fast allen Seiten: Die Schlagzeilen in den Medien zielen nur auf die Prozessmängel des "Dosenpfandes" und verlieren nahezu unisono das Ziel wachsenden Umweltbewusstseins aus den Augen. Da heißt es beispielsweise: "Die Selbstüberlistung des Jürgen Trittin - Die Einführung des einheitlichen Rücknahmesystems am 1. Oktober hat sich als kompletter Fehlschlag entpuppt." [Spiegel online, Michael Kröger 01.10.2003, 16.01 Uhr]. 

Per aspera ad Umweltbewusstsein eben, zeigt der damals bis heute rauhe Umgangston bei diesem Thema.

Aktuell wird nun diskutiert, ob die verzweifelten Menschen, die sich "Last Generation" nennen, Kriminelle sind und Medien versuchen z.B. mit solchen Schlagzeilen Aufmerksamkeit zu erhaschen: "Schaut mal, welches Auto Greta Thunberg fährt". Da fällt mir noch ein weiteres bekanntes Lateinisches Zitat ein: Umweltbewusstsein quo vadis?"

Bild 1: Ein mit über elf Metern großes Zeichen hat 2018 das Studio KCA im Rahmen der Triennale Brugge 2018 gesetzt. „Scyscraper (The Bruges Wahle)“ ist der offizielle Name des Kunstwerkes.
Bild 2: Der black Porgy in Uno von dem Künstler Yodogawa
Bild 3: Der black Porgy II in Uno von dem Künstler Yodogawa
Bild 4: Müllsammler in Lombok, Indonesien
Bild 5: Der "Müll"-Fuchs von Bordalo in Lissabon
Bild 6: Bassin in Lissabon, Portugal mit Verschlusskappen von Pet Flaschen