Ruhrkultur: Tiger and Turtle

Kontinent oder Ozean

Insider nennen ihn den "Magic Mountain", den Heinrich-Hildebrand-Hügel im Duisburger Angerpark, auf dem die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth eine gewaltige Konstruktion errichtet haben, die an eine Achterbahn erinnert und Tiger and Turtle genannt wird. Läuft man über ihre Bahnen, so passiert man beindruckende Ausblicke auf Duisburgs Besonderheiten. Weit im Norden sieht man die Halde Rheinpreußen, im Nordosten das Gasometer in Oberhausen, im Süden die Innenstadt von Duisburg und im Westen, nur einen Kilometer entfernt, das RWE Kraftwerk nebst den MKM Hüttenwerken Krupp Mannesmann in DU-Hüttenheim.

Der Wasserdampf der Kühltürme des Kraftwerkes und die industrielle Atmosphäre der unterschiedlich beleuchteten Hallen und Gebäude der Hüttenwerke werden zu einem besonderen Motiv, das sich von den Bögen und Loopings der Achterbahn umrahmt in der Nacht nahezu surreal lebendig darbietet.

So sind Fotografien in der Nacht besonders geeignet, auf stählernen Bahnen durch stählerne Rahmen das für Duisburg bedeutende Thema Stahl aus verschiedenen Perspektiven darzustellen. Fototechnisch sind diese Nachtaufnahmen recht anspruchsvoll. Die hohe Dynamik geeigneter Bildkompositionen läßt sich auf Grund der leicht schwankenden Stahlkonstruktion kaum mit HDR-Technik in den Griff bekommen, so dass mit großer Sorgfalt die geeigneten Kombinationen aus Blende, Belichtungsszeit und ISO-Wert  ermittelt werden müssen, um sowohl die strahlenden Stahlbahnen und gleichzeitig die eher dunklen Gelände von Kraftwerk und Hüttenwerk in einem Foto abbilden zu können.

Bild 1: Tiger and Turtle bei Nacht auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
Bild 2: Tiger and Turtle bei Tag auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg

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Wieder einmal beeindruckende Bilder mit einem sehr guten Text, der im wahrsten Sinne des Wortes den großen Bogen von stählernen Bahnen über stählerne Rahmen zur Stahlproduktion spannt, die große Bedeutung in diesem Gebiet hatte und weiter hat.